Konkrete Beispiele mit Alltagssituationen helfen Kindern, Zusammenhänge und Folgen besser zu verstehen. Erklären Sie zum Beispiel, dass wenn jemand gestoßen wird und hinfällt, ein Beinbruch oder eine Blutung die Folge sein können. Und dass es noch viel schlimmer ausgehen kann, wenn dies Ihrem Sohn passiert. Aus diesem Verständnis und infolge der Verantwortung jedes einzelnen können sich sogar Freundschaften bilden, bei denen die Kinder auf Ihren Sohn aufpassen und Hilfe rufen, wenn zum Beispiel jemand Ihrem Sohn etwas auf den Kopf geworfen hat.
Kindergarten und Schule: die Erkrankung erklären
Trachten Sie danach, den Freunden und Freundinnen im Kindergarten und den Mitschülern Ihres Sohnes Hämophilie und die Besonderheiten im Umgang damit zu erklären. Darauf angesprochen, werden Sie die Kindergarten- und Schulleitungen mit Sicherheit unterstützen. Die Österreichische Hämophiliegesellschaft stellt dafür mit dem Buch „Ich bin nicht krank, ich bin nur vorsichtig“ eine mögliche Hilfe für die Aufklärung zur Verfügung. In diesem Buch wird die Geschichte eines hämophilen Buben sehr kindgerecht und verständlich erzählt. Eine weitere Möglichkeit ist, die Pädagogen und Pädagoginnen des Kindergartens zu Ihnen nachhause einzuladen um Ihnen in einem privaten Rahmen zu erzählen, was wirklich wichtig ist. Diese wiederum können dies dann den Kindern im Kindergarten erklären, es immer wieder thematisieren und an das Verantwortungsbewusstsein der Kinder appellieren.
Ein immer wieder wichtiger Punkt ist, ab wann Pädagogen und Lehrer die Rettung rufen sollen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es mitzuteilen, dass hämophile Kinder nicht schneller als andere Kinder bluten, sondern länger. Dann sollten die Rettung und die Eltern verständigt und die Rettung informiert werden, dass das Kind Hämophilie hat. Damit kann rasch das Medikament gespritzt werden, da dies nur ein Arzt machen darf. Daher ist es unbedingt notwendig, dass das Präparat immer vor Ort ist! Und Ihr Sohn sollte von klein auf lernen, dass „der Faktor zum Mann“ gehört!
Tipp: Falls Sie eine Mutter oder einen Vater mit Hämophilie-Erfahrung kennen, so können Ihnen diese mit ihren eigenen Erfahrungen eine große Unterstützung bei Gesprächen mit Lehrern, Pädagogen oder auch anderen Müttern und Väter sein.