Tipps zu Kinder-Camps

Kinder-Camps – da ist was los

Eine sehr gute, abwechslungsreiche Möglichkeit für Kinder einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Hämophilie zu lernen bieten die Kinder-Camps der Österreichischen Hämophilie Gesellschaft (www.bluter.at). Es wird die Selbstverabreichung der Medikamente (intravenöse Injektion von Blutgerinnungspräparaten) erlernt und Wissen über die Hämophilie und andere Blutgerinnungserkrankungen erworben.

Die Camps bieten ein umfassendes Physiotherapie-, Bewegungs- und Sportangebot, um bereits bei den Kindern den Spaß an der Bewegung zu fördern, Körperbewusstsein zu entwickeln, langfristig die Muskulatur zu kräftigen und damit Folgeerkrankungen vorzubeugen. Nicht nur für Wassersportarten wie z.B. Surfen, Segeln und Schwimmen, sondern auch für Fußball und Volleyball sind Sportlehrer vor Ort, um Grundlagen zu vermitteln und gemeinsam Spaß an der Bewegung zu haben. Auch Schwimmabzeichen können erworben werden. Tägliche Physiotherapie soll die Koordination und die Beweglichkeit der Gelenke und Muskeln bei jedem Teilnehmer weiterentwickeln bzw. wiederherstellen. Bei körperlichen Problemen oder Schmerzen hilft auch die medizinische Leitung vor Ort.

Internationaler Austausch bereichert

Seit Mitte der 1990er-Jahre besteht ein Partnerschaftsprojekt mit der rumänischen Hämophiliegesellschaft, durch die jedes Jahr auch hämophile Jugendliche aus Rumänien an den Camps teilnehmen. Die dadurch entstehende Vielsprachigkeit (mit zusätzlich Englisch) der Camps ist eine Bereicherung für alle Teilnehmer. Die englische Sprache bringt den Kindern ein Native-Speaker näher, der auch wertvolle Übersetzungstätigkeit leistet, falls der gemeinsame Wortschatz einmal nicht ausreichen sollte. Überdies lernen die Kinder auf diese Weise, über ihre Erkrankung auch auf Reisen und im Ausland Auskunft geben zu können.

Sehr gut Um- und Versorgt

Um zu jederzeit gut versorgt zu sein, steht ein professionelles Betreuungsteam vor Ort bereit. Die medizinische Versorgung ist durch die Anwesenheit eines Hämophilie-Arztes, einer Krankenschwester und durch Physiotherapeuten gewährleistet. Dazu kommen ein englischsprachiger Native-Speaker und ein Team von Betreuern.

Julians Erfahrung im Kinder-Camp

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„Im Camp ist jeder Tag durchgeplant. Vom Frühstück über Sport über Freizeit, Physiotherapie usw. Sehr toll finde ich es, dass es seit einigen Jahren einen Native Speaker im Camp gibt, und dass so viel Englisch gesprochen wird. Ich würde jedem empfehlen, das Sommercamp einmal zu besuchen, da man andere hämophile Kinder kennenlernt, viel über seine Krankheit erfährt, das Spritzen lernen kann und Freundschaften fürs Leben knüpft. Es sind auch rumänische Kinder im Camp, die nicht die Möglichkeit der Prophylaxe und somit schon viele Gelenkschäden haben. Da geht es uns in Österreich gut!

Ich habe mich zuerst auch nicht getraut, da ich es mir nicht vorstellen konnte, meine Familie zwei Wochen nicht zu sehen! Doch dann hat mich ein guter Freund überredet, einmal das Camp zu besuchen. Seitdem fahre ich jeden Sommer für zwei Wochen in die Steiermark. Ich würde mich sehr freuen, wenn neue hämophile Kinder und Jugendliche das Camp besuchen würden, da ich noch mehr neue Freunde kennen lernen möchte!“

Mehr Informationen über die Kinder-Camps auf www.bluter.at